Auswirkung eines traumatischen Erlebnisses bei Tieren
Warum gibt es keine traumatischen Störungen im Tierreich? Wenn eine Gefahr droht, werden unsere Sinne ganz wach, wir spitzen die Ohren und orientieren uns woher die Gefahr kommt. Unser Nervensystem ist in Alarmbereitschaft, die Muskeln spannen sich an, um fliehen oder kämpfen zu können. Wenn jetzt zum Beispiel eine Gazelle auf der Flucht vor Löwen erfolgreich ist, kann man beobachten, wie sie zuckt und zittert, um so die aufgestaute Energie loszulassen.
Auswirkung eines traumatischen Erlebnisses bei Menschen
Wer von uns würde sich in der Öffentlichkeit hinstellen und zucken und zittern? Wir haben gelernt uns in der Gesellschaft konform und möglichst unauffällig zu verhalten. Nur bleibt so diese Energie im Körper. Bei manchen kann es zu vegetativen Störungen des Herzens, der Lunge, das Magen-Darm-Traktes und des Urogenitalbereiches wie Bluthochdruck, Verdauungsproblemen, Atemnot, Druck auf dem Brustkorb, Kloß im Hals etc. führen. Das Trauma steckt nicht im Erlebten sondern im Körper.
Verschiedene Arten traumatischer Erlebnisse
Wir haben keine unterschiedlichen Worte für kleines oder großes Trauma. Neben Naturkatastrophen, Kriegserlebnissen und anderen Gewalterfahrungen in Form von Überfällen oder als Erziehungsmaßnahmen können auch Unfälle und Operationen zu nachhaltigen Störungen führen. Dabei kann es sogar ausreichen, dass man diese nur als Zeuge und nicht selbst erlebt hat. Ob ein Erlebnis traumatisch wirkt hängt von vielen Faktoren ab. Natürlich von der Heftigkeit und Häufigkeit des Erlebten, aber auch von den Erfahrungen, die der Mensch schon vorher gemacht hat, von seinem sozialen Umfeld, wie sicher und geborgen fühlt er sich.
Beispiel Auffahrunfall
Ein Autounfall kann schon zu einem Trauma führen, bekannt ist das Schleudertrauma. Hier wirkt nicht nur der physische Aufprall sondern auch die oben genannte Orientierung, die nicht stattgefunden hat. Eigentlich möchte der Kopf sich umschauen, nach links und rechts drehen, um den Quell der Gefahr zu lokalisieren. Dazu ist es aber nicht mehr gekommen, da die Zeit fehlte.
Die gute Nachricht
Bei mir müssen Sie das Erlebnis nicht nochmals durchleben, denn dies könnte Sie retraumatisieren. In dieser Form der Traumatherapie arbeiten wir stattdessen mit dem Körper, mit den Wahrnehmungen im Körper. So sprechen wir den Teil des Gehirns, das Stammhirn, an, der für die Reflexe zuständig ist. Ich leite Sie an, auf die körperlichen Reaktionen zu achten, Kapazitäten zu entwickeln, dass die Gefühle Sie nicht aus der Bahn werfen, sondern Sie auf ihnen wie auf einer Welle surfen können. Ich gebe Ihnen die Zeit, die Ihnen damals gefehlt hat, um die Reflexe zu vervollständigen, die noch im Körper feststecken. So erfahren Sie, dass die Gefahr vorbei ist, holen das Trauma aus Ihrem Körper und befreien sich von den somatischen Reaktionen.