Zeit der Schwangerschaft
Im Durchschnitt dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen. Es gibt Ideen wie die 37. Woche ist eine Frühgeburt, die 42. Woche ist eine Spätgeburt. Dies ist eher eine mathematische Idee und muss mit der Realität nichts zu tun haben. Manche Kinder hätten gut daran getan, länger drin zu bleiben. Manche sind mit 37 Wochen fertig und okay, werden aber trotzdem in den Brutkasten gelegt. Was für ein Schaden für das Kind, getrennt von der Mutter und vom Vater. Auf der anderen Seite werde Ärzte nervös in der 42. Woche und ängstigen die Eltern, indem die schlimmsten Horrorszenarien beschrieben werden. So werden die Eltern gedrängt, die Geburt einzuleiten mit Wehenmitteln.
Signal zur Geburt
Bei Säugetieren wurde es schon nachgewiesen, die Vermutung liegt nahe, dass es bei Menschen auch so ist: Das Kind leitet die Geburt ein. Wenn das Kind fertig und bereit ist, von der behüteten Gebärmutter in die Welt hinaus zu kommen, sendet das Kind Botenstoffe über die Nabelschnur in den Organismus der Mutter, so dass diese Wehen bekommt. Man kann ahnen, was es für einen Unterschied macht, wenn es fremdbestimmt durch geplanten Kaiserschnitt oder Wehenmittel hinaus gezwungen wird.
Mittels Streckreflex und einer schraubenförmigen Drehung durch den Geburtskanal kommt das Kind ans Licht der Welt. Ich will raus, ich schaffe das auch. Es sollte eine Erfolgsgeschichte für Mutter und Kind sein. Eine aufregende und schmerzhafte Aktion, aber gemeinsam haben wir es geschafft.
Frühgeburt
Wenn das Geburtsgewicht unter 2500 g liegt oder das Kind vor der 37. Schwangerschaftwoche zur Welt kommt, spricht man von einer Frühgeburt.
Überdurchschnittlich viele Kinder aus künstlicher Befruchtung erleben eine Frühgeburt oder wenn ihr Umfeld, also die Mutter, viel Stress in Ihrem Nervensystem angestaut hat.
Dank der modernen Technik ist es mittlerweile möglich, Frühgeburten ab der 22. Woche am Leben zu erhalten. Es besteht allerdings ein hohes Risiko bleibender Schäden, körperlich und psychisch. Der Brutkasten bedeutet meist großen Schmerz der Einsamkeit und Kontaktlosigkeit. Immer häufiger wird die Kängurumethode erfolgreich angewendet. Hierbei wird das Kind in einem Tragetuch nah am Körper von der Mutter oder anderen Personen getragen. Dadurch können sich die Kinder wesentlich besser entwickeln.
Geburtskomplikationen
In Kliniken herrscht oft Stress und Zeitdruck neben fehlender Intimität und dem fehlenden Gefühl von Geborgenheit. Oxytocin regt die Uterusmuskulatur zur Kontraktionen an, gleichzeitig stimuliert es die Ausschüttung von Prostaglandinen, die dann das krampfartige Zusammenziehen verstärken. Somit wird Oxytocin also maßgeblich für eine erfolgreiche Geburt benötigt. Es ist aber ein schüchternes Enzym, d.h. immer, wenn wir uns schämen, wird wenig produziert. Wie fühlt sich die Frau, wenn ständig unbekannte Ärzte, Hebammen und anderes Klinikpersonal kommen und sich die intimsten Körperteile genau anschauen. Wen wundert es da, dass der Geburtsprozess ins Stocken gerät. Dann kann manchmal nur noch die Saugglocke, Zangengeburt oder Operation, verharmlosend Kaiserschnitt genannt, helfen.
Bei allen Störungen stellt sich die Frage: Was behindert den natürlichen Prozess? Ich weiß von einem Fall, wo das Kind stecken blieb. Wie sich herausstellte, wollte die Mutter das Kind nicht, es war also der letzte vergebliche Versuch, das Kind nicht zu kriegen. Als Folge hatte das Kind später als Erwachsene Bluthochdruck. Nicht verarbeitete Traumata können sich in Bluthochdruck ausdrücken, man kann es auch sinnbildlich sehen: Das Kind wollte mit Hochdruck raus aus dem Umfeld, in dem es nicht gewollt war. Wie gut, dass die Auswirkungen so eines Erlebnisses auch noch als Erwachsener verändert werden können.
Operation – Kaiserschnitt
Ein Kaiserschnitt ist eine Operation mit allen möglichen Komplikationen. Sie kann sowohl medizinisch notwendig sein, aber auch aus anderen Gründen gewollt sein, wie Angst vor Schmerz, Problemen beim Geschlechtsverkehr oder dem Horoskop. Kliniken können besser planen und es ist einträglicher für die Klinik.
Wie bereits oben beschrieben, kann es durch die Situation in der Klinik auch erst zu Komplikationen bei der Geburt kommen. Zum einen durch den Mangel an Oxytocin, zum anderen durch die fehlende Mitarbeit der Mutter nach einer Periduralanästhesie, PDA. (Natürlich steht es jeder Frau zu, sich für eine PDA zu entscheiden, sie sollte nur über die Folgen informiert sein). Gerade, weil sofort reagiert und eingegriffen wird, können Mutter und Kind schnell in eine Notlage kommen, die dann zu einer Operation führen kann.
Folgen der Operation
In Deutschland kommt inzwischen ungefähr jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt. Er wird oft als normal dargestellt, er ist es aber nicht.
Die Frau kann sich häufig als Versagerin fühlen, dabei liegt es meistens nicht an ihr. Oft ist dadurch auch die Beziehung zum Kind belastet, insbesondere wenn die Frau unter Vollnarkose war.
Operationen sind oft traumatisierend für Eltern und Kind: Es wird etwas mit uns gemacht. Aufgrund der Hormone, die nicht natürlich abgebaut werden, fehlt das Erfolgsgefühl. Aufgrund der Narbe kann sich die Mutter anschließend nicht richtig zum Kind beugen.
Die Mutter muss erst wieder Kontakt zu sich selber aufbauen, ihr eigenes Geburtstrauma verarbeiten und dann das des Kindes.
Außerdem erfährt das Kind durch die natürliche Geburt eine intensive Massage, die den craniosacralen Rhythmus initiiert. Dieser fehlt bei Kaiserschnittkindern. Als Folge fühlt sich der Kopf eher wie eine Kokosnuss an als ein Teil eines lebenden Organismus, sprich Menschen.
Der Bindungsprozess
Jetzt ist das Kind da. Der Bindungsprozess, der vorher innen stattgefunden hat, die Bindung die bereits aufgebaut wurde, wird jetzt außen fortgesetzt. Ein intensiver Moment, viele Hormone sind da. Bisher wurde alles über die Nabelschnur aufgenommen, jetzt über die Augen und Mund. Der erster Augen- und Hautkontakt, Geruch, Stimme, alles anders als von innen.
Der Umstellungsprozess aus der Versorgung von der Plazenta zur Lungenversorgung braucht auch etwas Zeit. Von daher wäre es wichtig, wenn die Plazenta erst Mal auspulsiert und die Versorgung zur Ruhe kommt. In der Zeit entfaltet sich die Lunge und die Atmung.
Tschüs Plazenta, du hast mich prima versorgt. Jetzt geht es aber zur Brust der Mama. Das Kind fängt von alleine an, sich von unten nach oben zu bewegen und Augenkontakt aufzubauen. Dieser Verlauf sollte zwei Stunden dauern dürfen, um genügend Zeit zu haben diesen hochsensiblen Prozess zu genießen, zu erforschen und Kontakt aufzunehmen.
Neben den Immunologischen Vorteilen beim Stillen gibt es noch die Bindung.
In der Klinik wird oft stattdessen untersucht, gewaschen, gewogen, gemessen. Die Käseschmiere würde einziehen und dem Kind als Kosmetik dienen, aber die wird weggewaschen. Erst wenn das Kind eingepackt ist, kommt es zur Mama. Damit ist der direkte Hautkontakt nicht möglich und dieser natürliche Verbindungsaufbau kann gestört werden
Psychotrauma der Liebe
Grundsätzlich hat jeder das Bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden. Viele Eltern aus der Kriegsgeneration haben sich von ihren Emotionen abgespalten, um zu überleben. Dadurch fehlte dem Kind das Gegenüber und es konnte nicht lernen Bindung aufzubauen. Nicht alles konnte nachgelernt werden, bevor die Enkel der Kriegsgeneration selber wieder Kinder bekommen (haben) und so kann sich eine Bindungsstörung über Generationen fortsetzen.
Es gibt auch andere mehrgenerationale Psychotraumata, zum Beispiel die Angst vor der Geburt. Diese wird oft noch verstärkt, da dieser natürliche Prozess so technisch, medizinisch betrachtet wird.
Isolierung aufgrund einer notwendigen Operationen oder im Brutkasten prägen das Neugeborene sowie Vernachlässigungen, wenn der Schutz vor Hitze und Kälte fehlt und nicht genug Nahrung zur Verfügung steht. Kinder alleine liegen lassen, kann schon traumatisierend wirken.
Wenn man weiß, dass ein Kind sich vorgeburtlich bindet, ist die Weggabe zur Adoption ein Trauma. Auch bei der Leihmutterschaft wird die nachgeburtliche Bindung verhindert.
Psychotrauma führen zum Abspalten tiefer Gefühle, frühen Verlust von Lebenssinn, Realitätsbezug, von eigenem Willen, von wer ich bin, was mein ich ausmacht. Außerdem führen diese zu einer erhöhten Anfälligkeit für somatische Symptome.
Glücklicherweise ist die Seele in der Lage, vieles selbst nachzuholen. Wenn sie sich geborgen und sicher fühlt, können schreckliche Erlebnisse aus der Vergangenheit kompensiert werden.
Es ist nie zu spät
Wenn das Gefühl dennoch da ist, es alleine nicht bewältigen zu können, können Sie Hilfe in Anspruch nehmen.
Gerne unterstütze ich Sie und auch Ihre Familie um prägende Ereignisse während und nach der Geburt gut nachzuverarbeiten. Frei nach dem Motto: Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Durch die Arbeit mit bestimmten Muskeln, kann man über den Körper sogar prä-, peri- und postnatal Erfahrungen neu gestalten und so ganz frühe Traumata auflösen.
Falls Sie Fragen haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf, telefonisch oder per Mail, wie es Ihnen lieber ist.