Hilfe bekommen – Hilfe geben

Viele von uns haben nie gelernt, um Hilfe zu bitten, nach Hilfe zu fragen. Manche, weil Ihr bitten unerhört geblieben ist, andere weil Ihnen alles abgenommen wurde. Es blieb nur die Ohnmacht zurück.
Genauso schwierig kann es sein, Hilfe anzunehmen und Hilfe zu geben.

Beispiel einer hilfsbedürftigen Situation

Das Kind versucht eine Schleife zu binden. Die Mutter, die Oma, der Vater oder Opa schaut zu. Der Erwachsene fragt nach einer Weile, ob er helfen könne und das Kind verneint. Es probiert noch eine Weile aus und der Erwachsene beobachtet es und gibt dem Kind Anerkennung für die Ausdauer, es weiter zu probieren. Nach einer Weile bittet dann das Kind um Hilfe und kommt mit seinem Schuh zum Erwachsenen. Dieser bindet dann zusammen mit dem Kind die Schleife und zeigt dabei Schritt für Schritt, wie man die beiden Enden verschnürt.

Der Beginn

Wenn wir anfangen uns aus der Symbiose mit der Mutter zu lösen und uns in unsere Selbstständigkeit entwickeln, probieren wir vieles aus. Manches davon gelingt uns sofort, manches nach einigen Versuchen, für anderes wieder benötigen wir Unterstützung. Als Beobachter kann es herausfordernd sein, einem Kind bei den Fehlversuchen zuzuschauen, ohne einzugreifen.

Hilfe anbieten

Optimal ist es, wie im Beispiel zu fragen, ob man helfen kann oder zu warten, bis das Kind von alleine kommt und fragt. Wenn der Erwachsene die Hilfe anbietet, hat das Kind die Wahl, diese Unterstützung anzunehmen oder nicht, falls es alleine weiter probieren möchte.

Zeitdruck

Gerade unter Zeitdruck passiert es häufig, dass der Erwachsene nicht fragt, ob er helfen könne. Voller Ungeduld greift er stattdessen in die Tätigkeit ein. Dann wird oft nicht geholfen, sondern übernommen. Der Erwachsene erledigt es für das Kind statt nach dem Montessori-Prinzip „Hilf mir, es selbst zu tun“ die Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Das Kind bleibt hilflos zurück.

Defizit

Das man als Erwachsener nicht um Hilfe bittet, hat meistens einen der folgenden Hintergründe. Es war keiner da zum Helfen, keiner der gefragt werden konnte. Die Eltern waren vielleicht krank oder zu beschäftigt mit anderen Kindern, pflegebedürftigen Angehörigen oder Arbeit.
Es kann von den Eltern aber auch nur gut gemeint sein. Sie nehmen dem Kind alles ab. Falls also der Erwachsene ungefragt eingreift, kann das Kind nicht selbstständig werden. Es hat somit nicht nur am Anfang gar nicht lernen können zu fragen, es hat auch keine Hilfe erfahren, sondern eine Übernahme. Damit verbunden ist dann ein Gefühl der Ohnmacht und Leere.

Lernen

Wie gut, dass wir jeden Tag dazulernen. Auch frühkindliche Themen wie das fragen um Hilfe und Annehmen der Hilfe können wir als Erwachsene noch lernen. So können wir viel Entlastung erfahren und freudiges gemeinsames Erleben. Mit meinen Methoden kann ich dich dabei gerne unterstützen. Erkennst du dich wieder? Möchtest du diese Verhaltensweisen ändern? Dann nimm am besten gleich heute Kontakt mit mir auf per Telefon oder E-Mail für weitere Informationen oder um einen Termin zu vereinbaren.